Traditioneller Emmausgang in Kastl


Wie bereits in den letzten Jahren fand auch wieder in diesem Jahr am Ostersonntagabend der traditionelle Emmausgang von Kastl nach St. Lampert statt. Die Organisation übernahmen Kastler Jugendliche unter der Leitung des Dekanats und der katholischen Jugendstelle in Neumarkt i. d. OPf.
Die Gläubigen trafen sich um 18:00 Uhr am alten Bahnhof in Kastl. Wie die Emmausjünger vor 2.000 Jahren gibt es auch in der heutigen Zeit viele Fragen nach dem „Warum Gott?“. Zwei der Jugendlichen unterhielten sich über das Geschehene in der Welt. „Wie geht’s wohl in Nordkorea weiter und wie handelt Amerika? Sind in Syrien doch nicht alle Denkmäler und Tempel von der IS zerstört worden?“ Aber nicht nur die Länder in der Ferne sind davon betroffen. Sondern auch wir hier in Europa werden täglich mit Not und Leid konfrontiert. Terroranschläge der IS oder Zerstörung von Flüchtlingsheimen prägen das heutige Bild in den Nachrichten. Viele überlegen sich ob die Sicherheit in den Fußballstadien und Großveranstaltungen überhaupt noch gewährleistet ist.




Mit vielen Fragen im Kopf machten sich die rund 40 Personen auf den Weg und unterhielten sich über das Geschehene in den letzten Wochen und Monaten.
Am Friedhof in Kastl wurden sie von den zwei Emmausjüngern empfangen, die ihnen die Lage in Jerusalem und das Geschehen in den letzten Tagen von Jesus schilderten. Sie verstehen es einfach nicht, warum Jesus starb und warum nun sein Leichnam verschwunden ist. Was sollen sie glauben? Waren es Diebe? Sagen die Frauen wirklich die Wahrheit, dass ihnen ein Engel erschienen ist? All ihre Hoffnung hatten sie damals in Jesus gelegt. Wie früher stellen wir uns die Frage nach dem Warum?





Jesus, warum lässt du Krieg zu? Jesus, warum müssen Menschen fliehen? Jesus, warum lässt du uns leiden? Warum gibt es so gut wie nichts Gutes in den Nachrichten?
Wir dürfen sicher sein, Jesus hört uns und unsere Zweifel. Er kennt uns und unsere Situation. Auch er stellte am Kreuz die Frage: „Warum Gott hast du mich verlassen?“
So brachen die Wallfahrer weiter in die Dämmerung auf.
Am Karner in Pfaffenhofen wurde die Geschichte der Frau im Grab nachgestellt. Symbolisch für die Auferstehung trugen zwei Mädchen die Osterkerze und ein Grabtuch aus dem Grab. Aus welchem Grund erschien der Engel ausgerechnet den Frauen, wo doch zu dieser Zeit die Frauen in der Gesellschaft nichts wert waren. So ging es ja auch den Emmausjüngern. Sollten sie wirklich den „Frauen“ Glauben schenken? Die Frauen legten als erstes im neuen Testament ein Glaubenszeugnis ab. Jeder Katholik legte somit auch im Glaubensbekenntnis ein Glaubenszeugnis ab. „Ich glaube an Gott…“
Mit dieser Stärkung im Glauben machten sie sich weiter auf den Weg nach St. Lampert.
An einer großen Linde trafen sie auf verschiedene Propheten wie zum Beispiel Micha, Jeremia, Jesaja und David. In verschiedenen Prophezeiungen im Alten Testament wird das Kommen Jesu vorhergesagt. Sein Leben und Wirken bis hin zum Tod ist kein Zufall.




Mit dem Aufruf nachzulesen ging es weiter zur letzten Etappe des Weges.
Angekommen in St. Lampert wurden die Gläubigen sensibilisiert, dass sie mit ihren Wünschen und Bitten nicht alleine sind. Die persönlichen Bitten und auch der Dank wurde auf einen Zettel geschrieben. Die Fürbitten wurden anschließend in einen Krug geworfen. Dieser wurde später in der Kapelle getragen.
Alles was sich auf dem Weg ereignet hatte, wurde im Evangelium der Emmausjünger zusammengetragen.
Anschließend wurde noch die Eucharistiefeier in beiderlei Gestalten begangen.
Die musikalische Unterrahmung des Gottesdienstes übernahm die Gruppe Blue Walter unter Leitung von Bernd Roithmeier.
Anschließend lud die Schönstattfamilie in der gegenüberliegenden Klause zum gemütlichen Zusammensein ein. Im Ostermahl bei Brot und Fisch klang der Abend aus.






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